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Der Papst trägt Würzburger Farben

Sonderaudienz mit Papst Franziskus bei Romwallfahrt der Ministranten – Matthias Weickert aus Wiesentheid tauscht Pilgertuch mit Papst, Michael Lies erhält Autogramm auf Würzburger Tuch – „Ein Erlebnis fürs Leben“

Rom/Würzburg (POW) Das einmalige weiße Pilgertuch des Papstes ist in Würzburger Hand – und Papst Franziskus trägt jetzt Würzburger Farben. „Wir haben heute die Chance ergriffen“, schwärmen die beiden Wiesentheider Ministranten Matthias Weickert und Michael Leis am Ende der Papstaudienz mit Vesper für die rund 50.000 deutschen Ministranten am Dienstagabend, 5. August, am Petersplatz in Rom. „Ich habe den Papst nach seinem Pilgertuch gefragt und er hat es gegen mein Würzburger Tuch getauscht“, erzählt Weickert. „Und ich habe eine Unterschrift des Papstes auf mein Würzburger Pilgertuch erhalten“, sagt Leis. „Es tut alles weh. Mein Herz klopft. Ich kann nicht mehr“, bringt Weickert noch über die Lippen. Dann fehlen den ergriffenen, überglücklichen Minis aus Wiesentheid die Worte.

Die beiden Minis haben das große Glück, den Altardienst bei der abendlichen Vesper mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz bei der großen Ministrantenwallfahrt der deutschen Diözesen übernehmen zu dürfen. 15 weitere Minis aus dem Bistum Würzburg gehören zum großen Ministrantenchor, der bei der Audienz auftritt. Die Minis kommen aus Dettelbach, Grafenrheinfeld, Haibach, Hambach, Langendorf, Schwarzach, Schweinfurt-Sankt Peter und Paul und Traustadt. Weitere 70 Ministranten aus dem Bistum Würzburg sitzen in unmittelbarer Nähe des Papstes neben der Altarinsel vor der Fassade des Petersdoms, gleich hinter Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und zahlreichen deutschen Bischöfen. Dort prangt auch das große Transparent der Würzburger Minis – sichtbar für alle Minis auf dem Petersplatz.

Nicht nur angesichts hochsommerlicher Temperaturen und voller Sonnenbestrahlung ist die Stimmung kurz vor Eintreffen des Papstes aufgeheizt. Die Minis singen, schwenken Fahnen, reißen die Hände zum Mottolied der Wallfahrt in die Höhe, freuen sich über das große Highlight ihrer Tage in Rom. „Ich bin frei, frei, frei“, hallt es über den prall gefüllten Petersplatz, den Bischof Hofmann „so bunt erlebt, wie ich ihn noch nie gesehen habe“. Jugendbischof Karl-Heinz Wiesemann (Speyer) ruft den Minis zur Begrüßung zu: „Super, dass Ihr da seid. Heute erlebt Ihr eine junge Kirche!“ Und er fragt: „Wollt Ihr, dass es regnet?“ Gleich darauf sprüht die Feuerwehr Wasser über die Minis am Petersplatz. Abkühlung tut gut an diesem heißen Spätnachmittag in Rom.

Dann der Moment, dem die Jugendlichen den ganzen Tag über entgegengefiebert haben: Papst Franziskus kommt. In einem weißen offenen Fahrzeug wird er durch die jubelnde – vor allem aber fotografierende – Menschenmenge gefahren. Die Route ist lang. Der Papst will allen Jugendlichen an diesem Tag nahe kommen, bis hin zu den hintersten Reihen am Ende des Platzes. „Die junge Kirche aus Deutschland ist hier versammelt und begrüßt Sie ganz herzlich im Herzen der Kirche“, ruft Bischof Wiesemann dem Papst zu, der mittlerweile auf seinem Sessel vor dem Petersdom Platz genommen hat. Jubel brandet auf, der Petersplatz versinkt in einem bunten Fahnenmeer. „Behalten Sie dieses Bild der jungen Christen im Herzen. Auf diese Generation können Sie sich verlassen und bauen“, legt Wiesemann Papst Franziskus nahe. „Wir stehen an Ihrer Seite!“ Klatschen, Jubel, Franziskus-Rufe: Der Papst hat die Herzen der Minis erreicht.

Harmonisch, meditativ, spirituell: Der ganze Petersplatz taucht ein in die Stimmung der gemeinsamen Vesper mit Papst Franziskus. Psalmen werden nach modernen Melodien gesungen, Gebete und Fürbitten gesprochen. Papst Franziskus ergreift das Wort. Er spricht Deutsch. Eine Seltenheit. „Gott will Menschen, die frei sind, weil sie sich als Kinder eines guten Vaters geborgen wissen“, sagt er mit ruhiger Stimme zu den Ministranten. Und er nimmt Bezug zur Gottesmutter Maria, die in ihrer Freiheit Ja zu Gott gesagt habe. Ihr Beispiel sollten sich die Jugendlichen vor Augen halten, „wenn wir wissen wollen, was Gott von uns als seine Kinder erwartet“. Es ist eine sehr kurze Ansprache des Papstes, aber sie erreicht die Jugendlichen. Ebenso wie wenig später seine Antworten auf einige Fragen der Ministranten.

„Wie können junge Menschen aus Ihrer Sicht in der Kirche besser zur Geltung kommen?“ – „Haben Sie einen Tipp, wie wir damit umgehen können, wenn es mal nicht so leicht ist, Ministrant zu sein?“ –„Wie erlebe ich in meinem Leben, dass Glaube Freiheit bedeutet?“ – „Wie kann ich Freiheit im Alltag leben?“ Papst Franziskus greift die Fragen der deutschen Minis auf und gibt einige Denkanstöße für die Jugendlichen. Die Welt brauche Menschen, die anderen bezeugten, dass Gott sie liebe, beginnt er seine Antworten. Die Minis sollten „Verbindungskanäle“ sein, die die Liebe Jesu weitergeben. „Ihr seid aufgerufen, Euren Altersgenossen von Jesus zu erzählen. Diese Aufgabe kommt besonders Euch zu, weil Ihr leichter viele Menschen erreicht, die sich von Jesus entfernt haben“, sagt er zu den Minis.

Dann gibt Papst Franziskus ihnen einen ganz praktischen Tipp: Sie sollten das Evangelium, das sie im Gottesdienst hörten, nochmals im Stillen lesen und es dann im Leben anwenden. „Der Herr ruft jeden von Euch.“ Verständnis bringt Papst Franziskus auf für die Schwierigkeit vieler Minis, ihren Dienst mit anderen Aktivitäten zu vereinen, die ebenfalls nötig seien. Und er gibt ihnen einen Rat, der für großen Applaus und Jubel sorgt: „Da muss man sich organisieren. Aber Ihr seid Deutsche, und das klappt bei Euch.“ Schließlich mahnt er die Jugendlichen, ihre Freiheit nicht falsch zu gebrauchen. Gott habe dem Menschen das große Geschenk der Freiheit gegeben. Regeln und Orientierungshilfen seien nötig, um in dieser Würde als Menschen zu leben. „Vertut nicht Eure große Würde als Kinder Gottes, die Euch geschenkt ist. Maria helfe Euch dabei, Akteure des Guten und Arbeiter für den Frieden in der Gesellschaft zu sein.“

„Ein Erlebnis fürs Leben.“ So beschreibt die 14-jährige Ministrantin Sara Herre aus Ramsthal (Landkreis Bad Kissingen) die zwei Stunden mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz. „Es war toll, dass der Papst direkt an uns vorbeigefahren ist. Es ist cool, dabei und mittendrin sein zu dürfen, wenn der Papst 50.000 Minis begegnet.“ Diözesanjugendpfarrer Domvikar Stefan Michelberger zeigt sich sehr beeindruckt von den Tipps des Papstes: dass sich die Deutschen doch gut organisieren könnten und aus dem Geist Jesu Gutes tun sollten. Besonders für die vier Jugendlichen aus dem Partnerbistum Óbidos sei die Papstaudienz, aber auch die vorausgehende Führung durch den Petersdom und zu den Papstgräbern ergreifend gewesen. „Die Brasilianer waren zu Tränen gerührt. Für sie war dieser Tag ein unvergessliches Erlebnis.“

Dirk Rudolph und Sebastian Volk, der bisherige und der neue Ministrantenreferent der Diözese Würzburg, sind sehr ergriffen von der direkten Begegnung mit dem Papst am Ende der Audienz. „Es hat etwas, mit Dirk zusammen zum Papst zu gehen, so kurz vor unserer Stabübergabe“, sagt Volk. Das absolut Besondere war für beide aber der Moment, als die Wiesentheider Minis das Pilgertuch mit Papst Franziskus tauschten. „Der Papst trägt jetzt Würzburger Farben“, jubelt Volk. Kurz zuvor sagt Papst Franziskus zu Bischof Hofmann: „Ich danke für alles, was in Würzburg geschieht.“

Aus Rom: Bernhard Schweßinger (POW)

(3314/0789; E-Mail voraus)

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