Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Krieg in der Ukraine

Informationen und Materialien

Hier finden sich alle Informationen. 

Informationen und Materialien

Hier finden sich alle Informationen. 

Mehr

Unser Leitbild

Die Grundlagen unserer Arbeit, unser Leitbild, finden sich...

Die Grundlagen unserer Arbeit, unser Leitbild, finden sich...

zum pdf

CO2-Fastenaktion 2024

CO2-Fastenaktion 2024

Alle Infos hier

Ein riesiges buntes Glaubensfest

Weltjugendtagspilger aus Bamberg, Mbinga, Óbidos und Würzburg in Lissabon angekommen – „Man sieht, dass es noch viele junge Leute gibt, die an Gott und die Kirche glauben“ – Spontanes Treffen mit Bischof Dr. Franz Jung

Lissabon/Würzburg (POW) Die Portugiesen mögen es bunt und grün: Wenn man in einem Lokal sitzt, ist man von künstlichen Pflanzen und Graffitis umgeben. So auch die Weltjugendtagspilger bei einem spontanen Treffen mit Bischof Dr. Franz Jung am Dienstag, 1. August, in Lissabon. „Es ist eine große Freude für mich, heute mit unserer Gruppe zusammenzutreffen, die gestern nach Lissabon gekommen ist. Wir freuen uns auf die gemeinsamen Begegnungen, den gemeinsamen Gottesdienst und dann natürlich am Donnerstag auf die Begegnung mit dem Heiligen Vater“, sagt der Bischof. Insgesamt 17 deutsche Bischöfe werden beim Weltjugendtag Gottesdienste und Katechesen abhalten und Ansprechpartner für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Weltjugendtags (WJT) sein.

Die rund 85 jungen Menschen aus den (Erz-)Bistümern Bamberg und Würzburg sowie der brasilianischen Partnerdiözese Óbidos und der tansanischen Partnerdiözese Mbinga waren bereits eine Woche zuvor zu den „Tagen der Begegnung“ in der Diözese Aveiro angereist. Der Abschied von den Gastfamilien fiel ihnen schwer. „Wir haben wirklich Tränen vergossen. Die neuen Freunde und Familienmitglieder dann doch wieder verlassen zu müssen, war schwer“, sagt Helena Wissel (20) aus Westerngrund (Landkreis Aschaffenburg). „Aber gleichzeitig ist es superschön, jetzt hier in Lissabon zu sein und neue Erfahrungen machen zu können.“ Die angehende Ergotherapeutin möchte so viel wie möglich von den Angeboten vor Ort ansehen – und die sind geradezu unüberschaubar.

Auf jedem größeren Platz sind große Bühnen aufgebaut, auf denen fast rund um die Uhr Musik- und Tanzprogramme geboten werden. „Also das Programm ist anstrengend und der Schlaf fehlt, aber allein was wir hier geboten bekommen ist so toll, da kann man schnell die Müdigkeit vergessen“, sagt Veronika Jarzab (25), Steuerfachangestellte aus Schweinfurt. Sie hat eben Bischof Jung gebeten, sich mit einem Autogramm auf der Frankenfahne zu verewigen, mit der die jungen Leute in der Stadt unterwegs sind. Die Deutschen staunen über die musizierenden und tanzenden Gruppen aus Lateinamerika. Die Mexikaner etwa tragen riesige Sombreros und lassen keine Gelegenheit aus, fröhliche Selfies mit anderen WJT-Pilgerinnen und -pilgern zu machen. Sarah John (18) genießt diese Ausgelassenheit. „Man kann mit allen feiern, und das ist richtig schön.“ Die angehende Kinderkrankenschwester aus der Nähe von Bayreuth fühlt sich dadurch in ihrem Glauben bestärkt. „Vor allem hier sieht man, dass es noch viele junge Leute gibt, die eben immer noch an Gott und an die Kirche glauben.“

Im Goethe-Institut in Lissabon ist das deutsche Pilgerzentrum untergebracht. Hier können die jungen Menschen herunterkommen und nicht nur das Handy, sondern auch den persönlichen Akku aufladen. Gerd Neumeier, Jugendseelsorger der Erzdiözese Bamberg, erklärt den Unterschied zwischen dem WJT und einer Großveranstaltung, die nicht kirchlich geprägt ist: „Es ist kein bloßes Abfeiern wie bei einem Event, sondern etwas, das die jungen Menschen tief berührt, sie verbindet und wovon sie ein Leben lang zehren werden.“

Am Dienstagmorgen hatte Weihbischof Johannes Wübbe (Osnabrück), Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) betont, dass die Verantwortlichen die Anliegen der Jugendlichen ernst nähmen, auch was Reformen in der Institution Kirche betreffe. Denn auch darum ginge es beim Weltjugendtag. Das von Papst Franziskus ausgegebene Motto „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“ aus dem Lukasevangelium verbildliche, dass Maria nicht tatenlos zugesehen habe, sondern aufgebrochen sei, dass sie eine Frau der Reform, des Neuanfangs sei, erklärte BDKJ-Bundespräses Dr. Stefan Ottersbach.

Michael Flammersberger aus Astheim (Landkreis Kitzingen), der bald eine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker beginnt, fasst seine Gedanken dazu so zusammen: „Ich erhoffe mir, dass die Trennung zwischen Katholisch und Evangelisch aufgehoben wird, und dass nicht immer alles so steif im Gottesdienst abläuft, sondern dass es fröhlicher zugeht, dass man auch mal lachen kann.“ Der 16-Jährige ist – wie viele andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer – Ministrant und noch kirchlich verbunden. So wie Chiara Augsten (16) aus Bad Kissingen, die demnächst eine Ausbildung in der Radiologie beginnt. „Ich kann die Leute verstehen, die austreten, und ich finde es auch schlimm, was alles innerhalb der Kirche passiert ist. Aber alles hat Vor- und Nachteile, und man kann nicht immer alles perfekt machen“, sagt sie. „Trotzdem wäre es cool, wenn die Kirche mal in der Jetztzeit ankommt und nicht irgendwo, keine Ahnung wo, hängenbleibt.“

Die Pilgergruppe aus Franken ist in Torres Novas untergebracht, eine Stunde Fahrtzeit von Lissabon entfernt. Katharina Ulrich (38), Jugendbildungsreferentin des Jugendamts der Erzdiözese Bamberg (EJA), ist Teil des Leitungsteams. Sie kümmert sich auch um die Suche nach Busparkplätzen und den Transport. „Das ist schon hinderlich mit der Entfernung. Andererseits kommen wir so als Gruppe jeden Tag wieder zusammen, und das ist schön für das Gemeinschaftsgefühl.“ Zum Team gehören zudem Judith Wünn vom BDKJ-Vorstand der Diözese Würzburg, Katharina Niedens, ehrenamtlich im BDKJ-Vorstand der Erzdiözese Bamberg, Dominik Lauer als ehrenamtliche Unterstützung und Marie Huwe, Jugendbildungsreferentin der Katholischen Jugendarbeit (kja) im Bistum Würzburg. Huwe zählt die Aufgaben auf: Organisation, Kontakt mit den Gastfamilien, Koordination der Busfahrer und Parkplätze, Transport in die Stadt, zu den Gottesdiensten und Veranstaltungen. Bisher habe alles super geklappt. Dazu trügen auch die Kollegen zuhause bei. „Wir haben ein Top-Orgateam in unseren Bistümern, die uns von Deutschland aus unterstützen.“

Aus Portugal berichtet Bernadette Schrama (Fernsehredaktion)

weitere Bilder finden sich unter: https://pow.bistum-wuerzburg.de/aktuelle-meldungen/detailansicht/ansicht/ein-riesiges-buntes-glaubensfest/