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Reportage

Hilde Helmwige und das Weltklima

Neues Angebot der Jugend-Umweltstation KjG-Haus Schonungen – Im Escape-Room gemeinsam Rätsel lösen und etwas über klimafreundliches Verhalten lernen – Termine für Gruppen in den Pfingstferien

Würzburg (POW) „Hilde Helmwige, die vier Geschwister hat, macht ihren Wocheneinkauf immer im Unverpacktladen, um möglichst viel Plastik einzusparen.“ Ratlos starre ich auf den Papierstreifen in meiner Hand. Wer bitte ist Hilde Helmwige? Und warum ist es wichtig, dass sie zum Einkauf ihre eigenen Dosen mitnimmt? „Alles hat etwas zu bedeuten“, sagt meine Kollegin Rebecca Hornung, Redakteurin in der Internetredaktion des Bistums. Gemeinsam probieren wir den neuen Escape-Room der Jugend-Umweltstation KjG-Haus Schonungen aus. Die Aufgabe lautet: „Hilfeschrei aus der Zukunft! Rettet das Orchester – Rettet das Klima!“ Das Projektteam hat dafür einen Raum im Kilianeum-Haus der Jugend in Würzburg zu einem „Orchesterprobenraum“ umgebaut. Überall sind Puzzleteile verstreut. Außerdem verschiedene Kästen und Körbe, ein Geigenkasten, alle mit kleinen Vorhängeschlössern gesichert. Kein Schlüssel weit und breit. Na super.

Gemeinsam Rätsel lösen und dabei spielerisch etwas über klimafreundliches Verhalten erfahren, das ist das Ziel des Escape-Rooms. Das Projektteam hat sich dazu eine Rahmenhandlung ausgedacht: Eine radikale Klimaaktivistin aus der Zukunft hat die 120 Mitglieder des Orchesters der Bayreuther Wagner-Festspiele entführt. Nun sind sie in einem Paralleluniversum gefangen. Die Aktivistin hat ihre Forderungen in Form von Rätseln versteckt. Werden die Forderungen nicht rechtzeitig gefunden, ist das Orchester für immer verloren. Rebecca und ich gehen im „Proberaum des Orchesters“ auf die Suche, die Medienhaus-Volontärinnen Anna-Lena Ils und Magdalena Rössert im „Büro der Festspielleitung“. Außer mir waren alle schon einmal in einem Escape-Room. „Ich gebe Euch eine Stunde 15 Minuten“, sagt Vera Bellenhaus, Leiterin der Jugend-Umweltstation, und schließt die Tür.

Das erste, was uns auffällt, sind quadratische Kärtchen, die über alle Tische verteilt sind. Auf der Vorderseite sind Ausschnitte aus einem Straßenplan aufgedruckt, auf der Rückseite stehen unter anderem Personenzahlen, Grammangaben und verschiedene Verkehrsmittel. Mit ein bisschen Tüfteln entsteht daraus ein großer Plan, der aussieht wie ein Verkehrs-Spielteppich. Und mit den Angaben auf der Rückseite können wir einen Lückentext ausfüllen, der uns verrät, welche Verkehrsmittel den geringsten CO2-Ausstoß haben. Aber nach der Hälfte der Zeit haben wir immer noch nicht herausgefunden, was es mit der Waage und den kleinen Beuteln auf sich hat, auf denen ein Rind, ein Ei und Brötchen aufgemalt sind. Und kein einziges Schloss geknackt. Dafür haben wir insgesamt sieben Papierstreifen mit Angaben zu Orchestermitgliedern gefunden. Nicht nur Hilde Helmwige ist sehr umweltbewusst. Der Klarinettist Albrecht Titurel etwa lebt vegan, um CO2-Emissionen einzusparen. Nach minutenlangem Studium des Orchesterplans, der an der Wand hängt, hat Rebecca im wahrsten Sinne des Wortes einen Lichtblick (der hier nicht verraten werden darf) und findet die zweite Forderung.

Seit Juni 2020 hat ein sechsköpfiges Team am Escape-Room getüftelt, erzählt Bellenhaus. Es ist eine Auftragsarbeit. Das Landratsamt Bayreuth habe für ein FöRLa-Projekt (Förderrichtlinie Landesentwicklung) jemand gesucht, der einen mobilen Escape-Room zum Thema Klimawandel erstellt. Bei diesem Programm sollen unter anderem nachhaltige, von den regionalen Partnern mitgetragene Projekte etabliert werden. „Wir haben uns beworben und den Zuschlag bekommen.“ Gefordert waren unterschiedliche Schwierigkeitsstufen, beginnend ab der fünften Klasse. Der Auftraggeber sei letztlich auch die Inspiration für die Hintergrundgeschichte mit dem Bayreuther Orchester gewesen. Als Kooperationspartner konnte das Team den Lehrstuhl für Didaktik der Naturwissenschaften an der Universität Bamberg gewinnen. „Als es um die praktische Anwendung ging, sind wir mit dem Klimobil nach Bamberg gefahren“, erzählt Bellenhaus. Dr. Yelva Larsen und ihre Studenten hätten auch zwei der Rätsel entworfen. „Es ist ein spannendes Projekt und eine große Herausforderung“, sagt Bellenhaus. Der Escape-Room soll künftig auch in der Bildungsarbeit der Jugend-Umweltstation eingesetzt werden.

Ich wüsste gerne, wer die Rätsel ausgetüftelt hat, in denen die Zahlenkombinationen für die Schlösser versteckt sind. Seit Minuten tigern wir kreuz und quer und ohne Erleuchtung durch den Raum. In einer Ecke sitzt Kilian Fladung, der bei der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) absolviert. Wenn wir gar nicht mehr weiterkommen, kann er uns Tipps geben. „Gehört die Box auch dazu?“, fragt Rebecca und zeigt auf einen weißen Kasten mit roter Frontseite auf dem Fensterbrett. „Und das?“ In einer Ecke steht eine Palme, in der anderen liegt ein Haufen Müll. Mit Hilfe einer Plastikflasche und einigen anderen zusammengesammelten Dingen knacken wir endlich das Schloss am Geigenkasten. Für den letzten Lückentext müssen wir erst einmal einzelne Papierstreifen in der richtigen Reihenfolge aufkleben. Das Ergebnis sieht ziemlich unordentlich aus – Hauptsache fertig, denke ich. Rebecca entziffert derweil ein abstraktes Muster aus schwarzen und weißen Kästchen, das eine Schrift sein soll. Ein Kryptexx, wie ich später lerne. Alles in allem brauchen wir gut zehn Minuten länger als vorgesehen, haben aber tatsächlich alle Forderungen gefunden – und zwar an beiden Spielorten. Ein paar neue Dinge zum Klimaschutz habe ich dabei auch erfahren. Der erste Escape-Room bleibt bestimmt nicht der letzte.

Escape-Room „Hilfeschrei aus der Zukunft“ in den Pfingstferien

Wer Lust hat, den Escape-Room selbst auszuprobieren, kann das in den Pfingstferien tun. Die Jugend-Umweltstation KjG-Haus Schonungen bietet folgende Termine an: am Dienstag und Mittwoch, 25. und 26. Mai, im Jugendtreff Kom,ma in Schweinfurt sowie von Montag bis Donnerstag, 31. Mai bis 3. Juni, im Kilianeum-Haus der Jugend in Würzburg. Für Gruppen aus dem Landkreis Schweinfurt kann nach Absprache die Jugend-Umweltstation in Schonungen genutzt werden. Der Start ist jeweils um 9.30, 12 oder 15.30 Uhr möglich, die Dauer beträgt rund eineinhalb Stunden. Voraussetzung für das Angebot ist eine Sieben-Tages-Inzidenz vor Ort von unter 100. Das Mindestalter ist zwölf Jahre. Die Gruppengröße kann fünf bis maximal 14 Personen betragen. Die Teilnahme kostet pro Gruppe 20 Euro. Anmeldung mit Angabe von Kontaktdaten, Terminwunsch und Uhrzeit, Gruppengröße und Alterszusammenstellung bei der KjG, Telefon 0931/38663161, E-Mail info@kjg-haus.de.

V.i.S.d.P.: Kerstin Schmeiser-Weiß (POW)