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2. Fastenwoche: Erdgas

Die Erde gibt Gas - Entstehung, Gewinnung und Auswirkungen von Erdgas

Was ist Erdgas überhaupt? Erdgas ist ein natürlich entstandenes, brennbares Gasgemisch, das größtenteils aus Methan besteht. Es ist ein fossiler Brennstoff; das heißt, dass es auf dem Planeten nur begrenzt vorkommt - irgendwann werden wir also keines mehr haben. Erdgas entsteht unter der Erde und muss deshalb für den Verbrauch aus der Erde gepumpt werden.

In Deutschland nutzen wir Erdgas hauptsächlich zur Wärmeerzeugung in Wohngebäuden; rund jede zweite Wohnung wird mit Gas beheizt. Auch die Industrie braucht viel davon. Wofür genau, könnt ihr auf den Diagrammen sehen.

Erdgas wird durch ein Verfahren, das sich „Fracking“ nennt gewonnen. Dabei werden Gesteine unter der Erde mit Hilfe von Chemikalien zerbrochen und das dabei austretende Gas an die Oberfläche pumpt. Aus Sicherheitsgründen sind manche Formen von Fracking in Deutschland verboten. Die Gewinnung von Erdgas birgt Risiken für die Umwelt, die nur schwer abschätzbar sind. Außerdem hat Deutschland eine sehr hohe Bevölkerungsdichte und nur wenig potentielle Orte für die Erdgasgewinnung. Deshalb beziehen wir unser Gas zu einem großen Teil aus den USA oder aus Russland über die Nord-Stream-Kanäle, weil dort die Bedingungen für die Gasgewinnung besser sind. Der Transport und die Nutzung von Erdgas werden auch von der Regierung unterstützt.

Aber was ist an Erdgas eigentlich so schlimm? Der CO2-Ausstoß ist niedrig – genau das, was wir brauchen. Aber worauf bei vielen Messungen kein Auge gelegt wird, ist der Methanausstoß von Erdgas. Während Kohlenstoffdioxid zwar deutlich länger in der Atmosphäre bleibt, kann Methan bis zu 84 mal schädlicher sein, weil es Wärme besser speichert. Ein großes Problem bei der Erdgasförderung ist, dass verbrauchtes Erdgas meistens nicht zurück in die Erde gepumpt, sondern verbrannt wird - dabei kann sehr viel Methan in die Atmosphäre freigesetzt werden.

Lecks beim Fracking oder beim Transport können ebenfalls für einen großen Methanausstoß und andere Umweltverschmutzungen verantwortlich sein. Da Methan viel Wärme speichert, wären die Folgen für den Klimawandel durch eine Änderung des Methangehalts in der Atmosphäre schon kurzfristig erkennbar. Wenn wir es schaffen uns von Erdgas zu lösen oder weniger zu verbrauchen, dann hat der verringerte Methanausstoß starke Auswirkungen.

Manche behaupten, dass Erdgas ein erster Schritt zur Energiewende, aber nicht die Endlösung ist, weil es weniger umweltschädlich ist als andere fossile Brennstoffe wie Erdöl oder Kohle. Es könnte also eine Möglichkeit sein, die Zeit zu überbrücken, bis wir uns durch erneuerbare Energien komplett versorgen können. Allerdings nutzen auch Brückentechnologien, die zwar weniger schlimm, aber trotzdem umweltschädlich sind, für eine schnelle Energiewende und Klimaneutralität wenig. Stattdessen sollten wir versuchen, möglichst schnell auf erneuerbare Energien umzustellen.

Mehr Informationen über Methan und Fracking könnt ihr euch auch in dieser Podcastfolge von detektor.fm anhören: https://detektor.fm/wissen/spektrum-podcast-methan-klima